Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt, ne? Tagchen!

Eigentlich waren Paprika-Hack-Kartoffeln aus der Rezeptwelt geplant, mit den Resten, die es noch zu verwerten galt. Habe Euch den Link trotzdem mal dazu gepostet. So habt Ihr gleich zwei neue Ideen, gewußt wie…

Als ich das Rezept euphorisch meinem Gatten ankündigte, zog er datt Schnüttken, für meinen Geschmack, etwas sehr schief. Hab ich gemeint gesehen zu haben.

Sensibel wie ich manchmal sein kann.

Es sah für mich so aus, als wenn es ihm so überhaupt nicht nach Kartöffelkes gelüstete. Gesacht hatta abba nix.

Dieses empathische Erkennen allein, ohne Worte verstehen, ist ja schon eine äußerst wichtige Gabe die, evolutionstechnisch gesehen, bis heute noch bei uns Frauen sehr ausgeprägt zu sein scheint. Kein Wunder.

War ja früher auch zum eigenen Schutz und sehr schmerzhaft für diejenigen, die das Talent nicht besaßen. Warum?

Na, ist doch logisch, wenn die Mädels früher in der Altsteinzeit abends ihren Männern mimikmäßig ansehen konnten, dass die Jagd erfolglos war, mußten sie augenblicklich umswitchen und den Gatten geschickt umgarnen, damit sie nicht direkt, aus lauter Frustration, mit der Keule einen übergezogen bekamen.

Ihr kennt die Bilder von den Urzeitmädels, die an den langen Haaren (natürlich noch keine Extensions, die wären bei der Aktion abgefallen…) in die Höhle geschleift wurden. Ne, datt war doch nicht schön, oder?

Deswegen war es damals so immens wichtig, die Fähigkeit zu perfektionieren, die Mimik des Mannes in Bruchteilen von Sekunden richtig zu deuten.

Naja, gottseidank sind wir heute davon weit entfernt einen übergebraten zu kriegen, aber das sind eben noch die Überbleibsel aus dieser Zeit.

Es lebe die Evolution! Really?

Ach, die gute alte Steinzeit, da war die Welt doch für uns alle noch so richtig in Ordnung, Schneckschen, oder?

Männlein und Weiblein machten genau das, was sie am besten konnten und ihnen naturgemäß die größte Freude bereitete. Ohne diese müßigen und immer extrem nervigen Gleichberechtigungsdiskussionen. Aber irgendwann hat auch das wohl mal angefangen.

Vermutlich genauso: Steinzeitmann und Steinzeitfrau sitzen in ihrer gemütlichen Höhle an der wärmenden offenen Feuerstelle. Die Kinder liegen bereits in ihren kuscheligen Wollmammut-Fellen und schlafen tief und fest.

Sie, in einer etwas undeutlichen, ein stückweit noch animalischen Sprache, die ich nun übersetzen mag: “Du Schatz, ich hab mir da mal was überlegt. Ich finde es echt nicht in Ordnung, dass ich hier immer kochen, flicken, aufräumen und mich um die Kinder kümmern muss. Lass uns doch morgen einfach mal ein Tauschgeschäft praktizieren.

Ich streife durch die Wälder und erlege einen Säbelzahntiger für uns und Du besserst stattdessen mal das etwas speckig-abgetragene Bärenfell aus, bringst die Knochen (…den damaligen Müll, der vor 2,6 Millionen Jahren noch nicht getrennt werden mußte, weil nur die Gebeine der diversen Tiere nach dem Essen übrig blieben…) raus und kümmerst Dich um die Kinder.

Er: “Wie soll denn das gehen? Ich hab doch viel zu dicke Wurstfinger zum nähen. Außerdem ist das Beil so schwer, das kriegst Du doch gar nicht hoch…”

Schneckschen, wenn dieses Gespräch genauso verlaufen ist und wir daraufhin nur einmal in unserem Leben einfach die Klappe gehalten und uns untergeordnet hätten, wären wir definitiv nicht da, wo wir heute sind. Ich schwör!

Na, das war ja vermutlich eine der allerersten Möglichkeiten, in der wir, in der Rückbetrachtung, auf jeden Fall das letzte Wort behalten haben. Und Schnuffels, watt hat uns das, auf die Jahrmillionen gesehen, gebracht?

Jetzt mal ernsthaft die Hosen runter Mädels, wofür genau war es gut sich aus dieser herrlich bequemen Komfortzone heraus zu begeben?

Heute haben wir immer noch Kinder, Küche, Haushalt und müssen den Job obendrauf noch dazwischenschieben, ist DAS eine Verbesserung für die es sich zu kämpfen gelohnt hat?

Oh Mann, wir müssen bescheuert gewesen sein…

Nungut, lange Rede kurzer Sinn, aufgrund Ralfs gequältem Schnütken blieb datt Küchenmaschinchen einfach mal kalt und es wurde flugs improvisiert mit meinen Resten aus Kühlschrank, Gefrierfach und Gewürzschrank.

Das Ergebnis kann sich, angelehnt an das ursprünglich geplante Rezept, aber mal wacker sehen lassen. Find ich jedenfalls. Nicht mit Kartöffelkes sondern mit NUDELN!

Wer es mal nachkochen möchte, da isses:

Rezeptvorschlag Numro 1:
Bines Resteessen

500g Hackfleisch
1 EL Sonnenblumenöl
1 Zwiebel
1 Knoblauchzehe oder
½ Löffel Knoblauch Grundstock
Salz, Pfeffer, Rosenpaprika scharf, Paprika edelsüß
Hackfleischgewürzsalz
2 EL Tomatenmark
1 TL Senf
1 Tl. Sambal Oelek
5 Frühlingszwiebeln
1 Paprika (in Würfel)
Frischkäse
2 Eßl Gemüsepaste oder gekörnte Brühe
2 TL Erdbeermarmelade
Nudeln: Fusilli

Zubereitung:
Öl in der Pfanne erhitzen, eine Zwiebel glasig schwitzen lassen, dann den Knoblauch dazu. Hackfleisch mit den Gewürzen kräftig im Zwiebel-Knofi-Gemisch anbraten. Tomatenmark und Senf dazu. Nochmal schön durchziehen lassen und die Hälfte der Pfanne frei machen. In der freien Hälfte nun die Paprika anbraten, etwas später die Frühlingszwiebeln dazu. Final alles zusammen mit dem Hack vermischen und mit Frischkäse, Gemüsepaste und Erdbeermarmelade abschmecken.

Wirklich eine Empfehlung wert!

Eure Bine

Rezeptvorschlag Numro Zwo: Paprika-Hack-Kartoffeln