Es gibt so Tage, da ist man schon unglaublich mutig, ne? Hallihallohallöle zusammen!

Habe eines unserer Bochumer Lieblingslokale abonniert und bekomme so regelmäßig die neuesten Events dort per Pop-up Fenster angezeigt. Anfang November, so las ich vor ein paar Wochen, sollte dort ein Liederabend mit zwei Musikerinnen (Gesang, Keyboard und Akkordeon) stattfinden.

Mit den Hits der letzten Jahrzehnte. Poah, watt spannend, sowas hab ich ja noch nie mitgemacht. Ich singe viel und gern unter der Dusche, aber leider ist das nicht wirklich mein Talent. Tja, das dürfte dann auch vermutlich der entscheidende Grund sein, warum mir bisher eine erfolgreiche musikalische Karriere verwehrt blieb…

Ach, Kinners, ganz ehrlich, dankt dem lieben Herrgott auf Knien dafür, dass Euch wenigstens DAS in Bines Thermi-Welt erspart bleibt, stellt Euch vor, ich würde auch noch Youtube-Videos von meinem miesen Singsang einstellen…

Aber, in einer Gemeinschaft mal einfach so mitzuschallern, da fällt der Einzelne ja nicht so dolle auf, so er nicht unbedingt besonders laut trällert, das wäre doch mal was, dachte ich jedenfalls so bei mir.

Ratzifatzi wurde ein befreundetes Paar aktiviert und der Termin flugs in Stein gemeißelt. Meine Freundin, eine ganz lustige Frau, mit einer wunderbar ehrlichen Ruhrpottschnute, war sofort Feuer und Flamme. Ich könnte mich immer totlachen, wenn sie loslegt. Manchmal braucht‘s auch nur einen einzigen Satz von ihr und ich liege trommelnd unter dem Tisch. So auch bei diesem Highlight im trüben November.

Eine Horde Frauen, dürften in etwa in unserem Alter plus/minus drei Jahre gewesen sein und wohl allesamt alleinstehend, das bekam man durch die Unterhaltungen am Rande unfreiwillig mit. Laut genug waren sie ja.

Oh Mann, die Damen waren aber mal sowatt von völlig im Schwunge und an ihren Outfits war leicht erkennbar, dass dieser Liederabend nur die erste Station und ein stimmungsvoller Einstieg in eine lange Partynacht werden sollte. Danach ging es hundertprozentig noch auf die Rolle ins Bermuda-Dreieck, ich schwör! 

Das, meine Lieben, habe ich mit meinen zuweilen hellseherischen Fähigkeiten zumindest erstmal geraten und an Teilen ihrer Kleidung gemeint, auch erkennen zu können. Oder würdet Ihr mit knallroten Pumps und tiefdekolletiert zu einem Liederabend gehen, der logischerweise überwiegend frauenlastig sein wird? Ich jetzt nicht so…

Wie dem auch sei. Die Singerei begann und zwei der extrem gut gelaunten Damen setzten sich stumpf vor uns und versperrten uns grob schon einmal den Blick auf die Leinwand mit den draufgebeamten Texten.

Wenn die beiden dann nur mit ihren Köppen hin und her gewackelt hätten, wäre das koodinationstechnisch für meine Freundin und mich ja noch locker händelbar gewesen. Dann wackelt man eben entgegengesetzt und erhascht auf diese Art die Textstellen, in denen man etwas unsicher ist, ne?

Ach, da sage noch jemand, wir seien einfallslos. Mitnichten, Schneckschen, mitnichten! Aber irgendwann fingen die Damen, in ihrem Übermut, auch noch mit vollem Körpereinsatz und hoch geworfenen Händen wie wild zum Takt der Musik in der Luft herumzufuchteln.

Ne, da war ett abba mal vorbei mitte Texte ablesen.

Aber wir haben ja eine gute Kinderstube genossen und sind in der Lage auch mal temporär die Klappe zu halten. Man muss ja nicht immer sofort den Aufstand proben. Das Verhalten der Mädels war zwar sehr rücksichtslos, aber auch solche Situationen gehen irgendwann mal vorüber. Zumal den Damen die große Freude an den Liedern und die Vorfreude auf den noch kommenden Abend anzusehen war, woll?

Da mag ich dann auch die gute Laune nicht kaputt machen und halte mich gerne mal zurück. Nach etwa zwanzig Minuten raunte mir meine Freundin dann aber doch leicht genervt ins Ohr: „Oh neee Bine, gleich hack ich den beiden echt die Arme ab…..“

Oh mein Gott, auf den Schlag gab es für mich kein Halten mehr. Ich habe einen Mörder-Lachflash bekommen und zog, just in diesem Augenblick, dann wohl ungeplant und ungewollt die Blicke auf uns. Gut, dass die Mädels den Spruch nicht gehört haben. War ja doch schon recht heavy! Aber auch: Einfach nur GÖTTLICH!!! Ach, so sind se, die Ruhrpottschnauzen.

Einfach liebenswert, oder?

Soderle, das dazu! Heute aber wieder mal ein wunderbares herbstliches Rezept zu meinen, leider mengenmäßig erneut völlig ausgeufertem Text. T’schuldigung. Asche auf mein Haupt.

Aber als Dank für Euer Durchhaltevermögen kriegt Ihr jetzt auch einen megaleckeren Wirsing-Hack-Eintopf als neue Anregung. Guckt mal, bisserl Speck angebraten:

Ich kann es ja nicht sein lassen und hab ihn noch mit etwas Sojasoße, Heinz Hot Sauce, Magic Spice, ist ein spezielles Gewürzsalz von der Hartkorn Gewürzmühle aus Koblenz, welches nach Angaben der Firma „alle Speisen verzaubert“, verfeinert.

Jawoll, hat funktioniert, war volle Lotte lecker und ich war total verzaubert. Ach ja, und da es ja Winter wird und wir wieder ein paar Kalorien mehr vertragen können, hab ich dann noch mit ein paar Ecken Milkana Käsebrotzeit, Geschmacksrichtung Chili, Würzig und Pfeffer verfeinert.

Jau, datt war dann datt Tüpfelchen auf dem „i“, woll? Lasst es Euch schmecken, so Ihr es nachkochen wollt….

Eure Bine

Rezept: Wirsingeintopf mit Hack