Meine lieben Bines Thermi-Welt Leser!

Zahlreiche Legenden ranken um die Entdeckung des Bratapfellikörs. Ihr kennt sie sicherlich alle, ne?

Na, dann will ich Euch heute mal die WAHRE Geschichte erzählen, wie genau der allererste Bratapfellikör der Welt, wirklich entstanden ist.

Eigentlich ist der Likör, wie soviele interessante Errungenschaften auch, nur ein Zufallsprodukt. Kaum zu glauben aber wahr und hier liefere ich Euch den Beweis frei Haus:

Es begab sich zu einer Zeit, da wuchs ein kleines Mädchen in einem noch viel kleinerem sauerländischen Dörfchen auf. Der Vater war, mit Leib und Seele, Eigentümer einer gemütlichen Gaststätte. Gerne kehrten die Gäste in dieser schnuckeligen und sehr feinen Kneipe ein.

Innovativ, wie mein Dad zeitlebens war, kreierte er immer gerne neue Spirituosen für die verehrten Stammgäste und extrem interessierten Dorfbewohner. Das sprach sich natürlich mit den Jahren in der Gegend herum und es fanden alsbald jährliche gemeinschaftliche Verkostungen statt.

Diese immer sehr willkommenen Schnappes-Proben entwickelten sich im Laufe der Zeit zu DEM Event des Jahres in dem kleinen beschaulichen Örtchen auf dem Lande.

Ach, wir hatten doch nix damals…außer Alk…

Bereits als Kind war ich fasziniert von der Destillerie-Thematik und wollte alles über feine Obstbrände und Liköre erfahren. Ich schätze, datt war gets voll die Vererbung…

Da das Thema Alkohol jedoch damals von uns Kindern noch weitestgehend fern gehalten wurde, schickte man mich während der Brennerei-Tage zum Fallobstsammeln in die hauseigene Obstplantage.

Dem Garten!

Da war ich gut unter,  so dachten meine Eltern zumindest. Da kommt datt Kind nicht auf dumme Gedanken. Joah, weit gefehlt! Ich Hibbel, kam IMMER auf dumme Gedanken! 😉

Währenddessen, und das wusste ich natürlich, fand nämlich das WIRKLICH SPANNENDE Leben, in diesem Fall die Schabbau-Brennerei, im Kellergewölbe dieser urigen kleinen Kneipe statt.

Nachdem ich meine alte Kittelschürze, ja, ich hatte gerade auch die Rotkäppchen-Assoziation voll mit knallroten, schon recht eingedötschten Äpfeln vollgesammelt hatte, wollte ich das bereits stark gegärte Obst meiner Mutter zur Weiterverarbeitung bringen. Dazu mußte ich im Keller an dem großen alten Holzschnapsfass vorbei.

Tja, wie Kinder eben so sind. Ihr kennt das, ne? Ich konnte in diesem Moment meine Neugierde leider nicht mehr im Zaum halten und stieg schnellen Schrittes auf die kleine Leiter um mal einen kurzen Blick auf den aktuellen Stand des diesjährigen Fusels zu werfen.

Jau, padauz Kinners, da war es auch schon passiert!

Die kleine Bine verlor das Gleichgewicht und stürzte kopfüber, mitsamt Äpfeln in das Schnapsfass. Das müßt Ihr Euch jetzt so ähnlich wie bei Obelix und dem Zaubertrank vorstellen, woll? Nur mit den übermenschlichen Kräften nach dem Sturz hat datt bei mir jetzt nich so geklappt…

Mein Vater, von meinem erschrockenen Schrei alarmiert, sprang sofort herbei und fischte mich mit einem einzigen Griff aus dem Eichenfass. Die ebenfalls hineingepurzelten, bereits heftig gegorenen Früchte, blieben bei der Aktion unentdeckt. Und so lagerten sie dort noch einige Monate unbemerkt und konnten, vermutlich so, ihren einzigartigen Geschmack entfalten.

Tja, Ihr Lieben, DAS erklärt nun auch meine heutige Vorliebe für dieses äußerst köstliche Gesöff. Ich kann wirklich nix dafür, alles Überbleibsel aus meiner Kindheit…

Und dann kam der Tag der allgemeinen Verkostung und was soll ich Euch sagen?

Im Fass befand sich der leckerste Bratapfellikör, den die Welt..ähm…die Dorfbewohner jemals gekostet haben.

Mein Vater wunderte sich natürlich, ob des einzigartigen Apfelgeschmackes und hatte plötzlich ein Déja-vu. Er nahm mich freundlich zur Seite und forderte mich auf, etwas dazu zu sagen…

Da seine erste Reaktion nach Probeverkostung so positiv ausfiel, beichtete ich ihm erleichtert von der Kittelschürze voller Äpfel, die damals mit mir zusammen, in den Schabbau gefallen waren. Wie Ihr Euch sicher denken könnt, gab es keinen Ärger, sondern ein dankbares Lächeln seinerseits.

In Windeseile sprach sich diese phänomenale Erfindung herum und fand schnell ihre Nachahmer auf der ganzen Welt. Heute kennt leider niemand mehr die wahre Geschichte des ECHTEN Bratapfellikörs. Aber, nicht zuletzt deswegen gibt es ja Bines Thermi-Welt, woll? Erzählt es ruhig in Euren Familien- und Freundeskreisen weiter, wie es sich wirklich zugetragen hat…

Schneckschen, jetzt stellt Ihr Euch sicherlich die Frage, wieso der Likör nach BRATapfel schmeckte? Boah, Ihr seid mir vielleicht kritische Leser!

Er schmeckte einfach so, obwohl es nur Fallobst war! Keine Ahnung warum! Datt is bestimmt Chemie und bei diesem Fach hab ich in der Schule sehr oft gefehlt und leider noch nicht mal Basiswissen…

Zum Rezept: Hömbergs ECHTER, wie wir ihn nannten, muss natürlich eines der letzten Familiengeheimnisse bleiben, versteht sich von selbst, woll? 🙂

Aber nun habe ich ein Rezept für Euch gefunden, welches auch sehr vollmundig und ähnlich schmeckt wie Hömbergs ECHTER, guckt Ihr hier:

Rezept: Bratapfellikör aus der Rezeptwelt