So Mädels, ich war mal wieder konsequent inkonsequent. Die drei Kilo, die ich vor dem Urlaub in sechs Wochen mühsam abgespeckt habe, sind in zwei Wochen wieder drauf gewesen.

Zack die Bohne. So fix geht datt! Wer von Euch hat denn jetzt ein Déjà-vu?

Habt Dank Ihr Brez’n, Weischwoscht, Ente mit Rotkohl und Knödel, Schrannen-Burger, Backhendl, Knödel-Tris, Kaiserschmarrn, Apfelpuddingkuchen, gezapftes Dunkles, Aperol Sprizz u. v. m.

Na bravo, da macht die Lasagne, zubereitet mit der unschlagbaren Goller-Bolognese von heute jetzt den Braten auch nicht mehr fett, oder?

Irgendwie bin ich im Moment aber echt sensibel. Egal, welche Zeitung man aufschlägt, welches Radio- oder Fernsehprogramm man einschaltet, überall wollen dich selbsternannte Fitnessgurus krass und womöglich auch noch unwiderstehlich machen.

I make you sexy, woll? Himmel, nervt mich diese Werbung! Jetzt mal ganz ehrlich, als wenn es einen Detlef D. Soest oder Daniel Aminati interessiert, ob ich gut aussehe. Die kennen mich doch gar nicht. Und selbst wenn, denen muss ich doch ganz sicher nicht gefallen, oder? Ich vermute ja ganz stark, die wollen mit MEINER KOHLE nur ihr Bankkonto füllen. Ne, nicht mit mir, woll?

Wieso meinen diese komischen Fernseh-Fitnesskönigfuzzis eigentlich, dass alle Körper “definiert” sein müssen? Auch schon wieder so ein Ausdruck, den ich völlig behämmert finde. Was heißt das überhaupt “Muskeln definieren”?
Moment, ich rate jetzt mal: Irgendwo unter meinen Fettschichten sind Muskeln versteckt. Wenn ich die mit einem gezielten Trainingsplan aufbaue und mich zudem auch noch so ernähre, dass der Stoffwechsel in Schwung kommt und die Pfunde purzeln, haben die Muckis eine Chance sichtbar zu werden und sind DEFINIERT und ich kann sie SEHEN!

Oder wie jetzt?

Toll. Nun kommen wir zur nächsten Frage: Will ich das überhaupt? Und wozu soll es gut sein, wenn mein Frauenkörper so definiert ist, dass mein Busen nicht mehr sichtbar ist, aber dafür dicke Muskeln deren Platz eingenommen haben? Wieso müssen Körper überhaupt bestimmte Maße haben, damit sie als schön empfunden werden? Zu Rubens-Zeiten wäre das nicht passiert, das könnt Ihr mir glauben…

Ne Schneckschen, ich sach ja immer: Scheiß watt auffe Perfektion. Steh zu Deinen Fehlern, Schwächen und optischen Makeln. Ist es nicht DAS am Ende des Tages, was uns als Individuen ausmacht? Mädels, wir sind doch nicht die Frauen von Stepford und durch im Gehirn eingepflanzte Microchips gleichgesteuerte Roboter, oder watt sacht Ihr denn jetzt dazu?

Ich sehe das echt alles ganz locker. Wenn man sich nicht wohl fühlt, kann man abnehmen und sich bewegen. Fühlt man sich mit ein paar Kilos mehr auf den Rippen gut, isses doch auch okay. Feddisch ist die Laube. Eine ziemlich einfache Formel, oder?

Es gibt genügend Menschen, die sind mollig, haben aber eine Austrahlung wie Jane Fonda. Und wie kann sowas? Ich schätze, diese Menschen sind dann rundherum zufrieden, mit sich und der Welt im Reinen. Ist das ein nicht viel erstrebenswerteres Ziel? Ich finde schon.

Außerdem ist der Urlaub doch nur die Hälfte wert, wenn man jeden Tag Salat isst und zugucken muss, wie andere sich die Leckereien zu Gemüte führen, oder? Selbstkasteiung quasi. Nix für mich!

Ach Kinners, die wahre Kunst ist doch, sich das Leben entsprechend schön zu reden. Wer das beherrscht, hat echt ein leichteres Leben. Glaubt mir, ich weiß genau, wovon ich schreibe…

Also, mein Tipp: Macht watt Ihr wollt. Hauptsache zufrieden, woll?

Eure Bine

PS Als Hackfleisch-Tomatensoße habe ich als Grundlage nur das eineinhalbfache Rezept der Goller-Bolognese genommen. Keine Bèchamelsoße, nur die Lasagne-Platten geschichtet und den Käse draufgepappt. Feddisch warse, die Lasagne! Volle Lotte lecker!!!

Rezept Tomatensoße Goller-Bolognese