Ihr Lieben,

jetzt mal kurz watt ganz anderes. Moinsen. Über eine Geschichte haben wir noch nie gequatscht. Ja, ich beeile mich auch, ist ja Feiertag heute, Ihr wollt bestimmt noch feiern, ne?

Die meisten von uns haben ja schon mal irgendein berufliches Seminar bzw. eine Fortbildung besucht, woll? Eigentlich fällt das Ganze ja unter den Begriff “Erwachsenenbildung”. Für mich passt dieser Überbegriff irgendwie so überhaupt gar nie nich.

Warum? Weil ich bei diesen Gelegenheiten dauernd um Jahrzehnte emotional zurückgeworfen werde und mir persönlich vorkomme, als wenn ich schlappe fünfzehn Jahre alt bin und immer noch als Jugendliche die Schulbank drücken muss.

Es hat sich doch kaum was verändert. Bis auf, dass man während des Seminars watt schnabbulieren darf. Datt war früher zu Schulzeiten ja strikt verboten und wurde mit einem dicken fetten Klassenbucheintrag geahndet.

Aber, die lieben Mitstreiter an solchen Tagen, sind doch immer noch dieselben wie früher.

Nur älter, oder?

Ich mag die Seminarteilnehmer nun in folgende drei Kategorien grob einordnen:

1. Der Besserwisser:
Ist IMMER als erstes im Raum um sicher zustellen, dass er ganz vorne sitzen kann. So die Tische und Stühle hintereinander aufgereiht sind. Sind sie u-förmig angeordnet, sitzt er selbstverständlich im direkten Blickfeld des Lehrenden. Dieser Typ weiß auf jede fachliche Frage des Dozenten eine noch bessere Antwort. Die wiederum muss nicht zwingend faktisch korrekt sein. Selbstbewußtes Auftreten bei totaler Ahnungslosigkeit verschafft auch heute noch Respekt. Wenn auch nur temporär.

Er hört sich selbst gerne reden und ist sehr unbeliebt bei den anderen Teilnehmern UND den Dozenten. Weil Quatschkopp. Ist ihm aber völlig schnurze. Er merkt es eh nicht. Hauptsache auffallen lautet die Devise. Egal ob unangenehm. Er freut sich, wenn er den Ausbilder bis aufs Blut reizen kann und mehr Redezeit als der Hauptakteur selbst einnimmt. Da geht er ab, der Selbstdarsteller. Für ihn zählt nur eines: Er kann labern! Am Ende des Seminars soll ja auch der letzte Teilnehmer unbedingt wissen, dass unser Schlaumi-Schlumpf furchtbar intelligent ist und eigentlich diesen Lehrgang überhaupt nicht nötig hatte.

2. Der Introvertierte:
Versucht grundsätzlich nicht aufzufallen. Das gelingt ihm auch oft. Er sitzt aus strategischen Gründen immer in der Mitte oder aber auch mal seitlich. Jedenfalls so, dass man ihn nicht direkt wahrnimmt und auch mal flott übersehen kann.

Er fühlt sich am wohlsten in einer für ihn gefühlt undurchsichtigen Wolke, flankiert vom Rest der Meute. Außerdem weiß der Unsichtbare sehr genau einzuschätzen, dass er selbst noch sehr viel zu lernen hat. Dieser Typ hat sich im Vorfeld selbstverständlich auf das Fachseminar vorbereitet und freiwillig schon ein Basis-Grundwissen angelesen. Will aber seine tiefergehenden Kenntnisse keinesfalls an die große Glocke zu hängen. Warum nicht? Ist eigentlich recht logisch – er hasst Besserwisser.

3. Der Kreative:
Das sind die Leute, die immer ganz hinten oder etwas versteckt sitzen, woll? Sind übrigens die gleichen Leute, die im Schulbus damals auch auf der Juckelbank saßen. Dieser Typus weiß meistens nix. Manchmal sogar noch weniger. Nicht vor dem Seminar und hinterher auch nicht. Er spielt mit Leidenschaft den Alleinunterhalter und mischt gern mal zwischendurch kräftig auf, damit, bei zuviel dröger Theorie, auch mal wieder eine frischer Ruck durch die Gemeinde geht und ja keiner einschläft.

Dieser etwas durchgeknallte Seminarbesucher hat grundsätzlich sehr viel Spässkes anne Backen und trägt zu gerne zur allgemeinen Erheiterung bei. Einen coolen Spruch von den billigen Plätzen im richtigen Moment, hat schon manchem Dozenten geschickt in die Karten gespielt. Alle Lernenden sind danach erst einmal wieder für eine halbe Stunde aufnahmefähiger. Ährlisch! Ist mir gelungen. Bei den Ausbildern hat dieser Typ echt die Kasperkarte und wird gerne mal weniger drangenommen. Er weiß ja eh nix…

Hab ich die Einordnung der verschiedenen Arten von Seminarteilnehmern für Euren Geschmack einigermaßen getroffen? Fallen Euch vielleicht noch andere Typen ein? Echt? Na dann, HER DAMIT! Ich bin schwer interessiert, woll?

Während Ihr noch grad mal überlegt, stelle ich Euch fix ein wunderbares neues asiatisches Gericht vor:

Tadaaaa, die köstliche Chinapfanne!

Zubereitet mit Mie-Nudeln oder im deutschsprachigem Raum gerne auch “Chinesische Eiernudeln” genannt. Kennt Ihr sicher, sind in jedem gut sortieren Lebensmittelgeschäft in der Asia-Ecke zu finden und ruckizucki zubereitet.

Fünf Minuten in heißem Wasser gekocht, anschließend noch ein wenig Öl draufgekippt damit sie nicht zusammenkleben und feddisch ist die Laube. Wer es gern süßsauer mit Ananas mag, ist mit diesem Rezept der Gewinner des Tages. Optisch fand ich ein paar Erbsenschoten dazu noch ganz hübsch. Etwas mehr Kontrast fürs Auge kann ja nie schaden, woll?

Mädels, ich wage sogar nun mutig zu behaupten: Das Rezept ist so fantastico, es hätte in jedem guten chinesischen Restaurant seine absolut umwerfende Daseinsberechtigung. Ich schwör!

Und gut schauts doch auch noch aus, ne?

Wirklich ein Träumchen, probierts doch selbst…

Eure Bine

Rezeptwelt: Chinapfanne süßsauer