Einen schönen Donnerstag allerseits!

Vielleicht habt Ihr bemerkt, dass mein Titelbild seit gestern wieder mal aktualisiert ist?

Damit habe ich das heutige Rezept bereits angekündigt. Klammheimlich. Und keiner hats gemerkt.

Ja,  manchmal kann ich recht pfiffig sein, woll? 😎

Nun zum heutigen Brotaufstrich: Letztens war ja auch so ein Dingen, Kinners. Da setzen wir uns auf unsere Räder und fahren zur Bavaria Alm, eine bayrisches Restaurant-Kette mit Almflair mitten im Pott. Genauer gesagt: in Herne. Wir hatten nicht gefrühstückt und mittags voll Bock auf Weischwourscht mit Brezn. Die gibts dort nämlich. Und natürlich Obatzter.

Hach, ich liebe diesen Käseaufstrich. In der Bavaria Alm wird er aus Brie, Romadur, dickem Rahm und Kräutern hergestellt und schmeckt einfach nur fantastisch.

Lese also die Speisekarte und finde keinen Obatzter mehr. Mönsch, den gab’s da doch immer. Jetzt isser wech. Einfach vonne Karte verschwunden. Mist! Und ich hatte mich so drauf gefreut ihn zu meiner Brezn zu essen. 🙁

Frage also den Kellner, wieso mein Lieblingsbrotaufstrich nicht mehr auf der Speisekarte zu finden ist und der erklärt mir, dass es den Aufstrich natürlich immer noch gibt, jedoch unter neuem Namen “Hausgemachter Almaufstrich” geführt wird.

Ich ahnte ja schon sowas. 😑 Seit 2015 ist diese bayrische Spezialität nämlich geschützt, guckt Ihr hier:

Bayerischer Obazda jetzt europaweit geschützt…

Wußtet Ihr das? Na, wie soll ich das jetzt finden? 

Gut, ich sags Euch: Man kann auch päpstlicher sein als der Papst, woll? 

Das wäre ja das gleiche, wenn wir Ruhrpöttler unseren Schnibbelbohneneintopf, geschmortes Kaninchen, Taubensuppe, Panhas, Erbsensuppe, die lecker Frikas, das Stielmus, das Westfälische Schinkenbegräbnis, Dicke Bohnen mit Speck und Graupeneintopf schützen lassen würden, oder was sagt Ihr denn dazu?

Oder, die Frage ist vielleicht berechtigt, will das anderswo niemand essen?

Ihr seht, die Ruhrgebietsküche ist ursprünglich auch eine sehr deftige, gehaltvolle Küche. Genau wie die bayrische Küche, gell?

Bei uns hatten die Bergleute früher fast alle einen Garten und Kleintierhaltung, viele sogar auch einen Taubenschlag. Das Geld war nicht üppig und die Arbeit unter Tage schwer und wirklich kräftezehrend. Davon haben mir meine beiden Schwiegerväter sehr viel erzählt. Da gab es dann auch das ein oder andere Gericht, wie beispielsweise die Taubensuppe, welches doch etwas seltsam anmutet, oder was meint Ihr?

Die jedoch, meine Lieben, habe ich aber auch noch nie gegessen und ich weiß auch nicht, ob ich das möchte.

Kennt die jemand von Euch und wenn ja, wie schmeckt die denn? Wie schmecken überhaupt Tauben? Kenne die nur aus dem Schlaraffenland im Märchenbuch, da sollen sie einem ja gebraten in den Mund fliegen, woll? Interessante Vorstellung, wenns Hähnchen wären… 

Heute gibts jedenfalls erst einmal eine klassische bayerische Zwischenmahlzeit im Hause Hömberg-Theinert, bei uns jedoch als Hauptgericht serviert.

Wer Käse von Euch mag, wird sich bestimmt für Obatzter bzw. Gerupften, oder auch in fränkischen Regionen Angemachter genannt, begeistern können. Für diesen Brotaufstrich habe ich den Weichkäse aus dem Lidl “Fromage de Bretagne” ausprobiert. Wow, was für ein Knaller. Mit ein wenig Schnittlauch garniert sehr empfehlenswert!

Das Rezept aus dem Grundkochbuch kann ich mir super für die nächste Party vorstellen. Richtig gut!

Versuchts doch auch mal…

Eure Bine

Rezept: Thermomix TM5 Grundkochbuch