Mädels, ich muss Euch was erzählen. In meinem letzten Artikel am Freitag erwähnte ich ja beiläufig, dass ich aktuell viel beim HNO abhänge, woll?

Irgendwie kriegt der Dottore meine Ohrenschmerzen gerade nicht wirklich in den Griff. Deshalb habe ich mir spontan überlegt, mich dieses Wochenende mal wieder selbst zu verarzten.

Diese besondere Form der Selbstheilung hat in der Vergangenheit schon einmal bestens funktioniert und ich durfte daher berechtigte Hoffnung haben, dass ich mir wieder so gut selbst helfen kann.

Aber nun zur Vorgeschichte: Vor ungefähr zwölf Jahren wollten Ralf und ich, an einem wunderschön sonnigen Samstag, einen ganzen Tag in Düsseldorf verbringen. Wochenlang hatten wir uns schon auf dieses Event gefreut. Ach, wir lieben die Düsseldorfer Altstadt am Ostufer des Rheins.

Und natürlich: das UERIGE!

Als wir morgens aufwachten, ging es mir gesundheitlich leider gar nicht gut. Total kodderig und flau war mir in der Magengegend. Übelkeit machte sich breit. Wir überlegten hin und her, ob wir überhaupt fahren sollten, entschieden uns aber dennoch dafür.

Die einstündige S-Bahn Fahrt von Bochum aus war echt mies und ich dachte nach, ob das jetzt wirklich so eine gute Idee war. Gefrühstückt hatten wir auch nix, hätte eh keinen Bissen runter bekommen…

Gegen Mittag in Düsseldorf angekommen, ging unser erster Weg schnurstracks in das bekannte Brauhaus im Herzen der Altstadt. Dort bestellte ich mir direkt und ohne Umschweife ein Uerige Alt und, mit Ralf zusammen, die “kleine” Uerige-Platte. Zehn Scheiben Brot, belegt mit Leberwurst, Gouda, Jagdwurst und Schweinskopfsülze.

Ich setzte bei dieser, doch recht gewagten Bestellung, alles auf eine Karte. Entweder hing ich danach völlig in den Seilen oder es ging mit mir aufwärts.

Dazwischen gab es? Korrekt. Nichts!

Nach dem ersten Bütterken mit deftiger Leberwurst und dem allererstes Altbier bemerkte ich schon eine deutliche Besserung meines Allgemeinbefindens.

Nach der zweiten Scheibe Brot mit Schweinskopfsülze, runtergespült mit einem weiteren süffigen Alt, schwebte ich schon glückselig auf Wolke sieben. 💭 Die Anspannung des Morgens ließ langsam nach.

Das dritte Düsseldorfer Alt, diesmal mit einem fetten Kanten Gouda, schwemmte den letzten Rest der noch verbliebenen Übelkeit fort und die Bine wurde wieder lustig…

Der witzige Köbes brachte ran und nach dem fünften Alt bat ich dann erst einmal um Gnade! Wir hatten eine Menge Spaß zusammen und mir gings gerade so gut, das wollte ich nicht aufs Spiel setzen, woll?

Lange Rede – kurzer Sinn. Gestern waren wir wieder in Düsseldorf. Wie gehabt, die kleine Uerige-Platte und fünf Alt. Watt soll ich Euch sagen, Kinners?

Ohrenschmerzen sind wech!

Meine Radikalkur funktioniert also immer noch. Liegt vermutlich an meiner harten Kindheit auf dem Land. Wer als 8-jährige morgens direkt nach dem Aufstehen schon fettige Bratkartoffeln magentechnisch verträgt ohne Darmkoliken zu bekommen, der ist offensichtlich gut fürs Leben gewappnet.

Tja, wie hieß der Spruch nochmal gleich? Dumm der Mensch, der sich nicht weiß zu helfen, was? Diesen brandheißen Tipp muss ich unbedingt zeitnah meinem Hals-Nasen und Ohrenarzt geben! Die Schlemmerplatte und Altbier gibt’s demnächst sicher auf Rezept bei ihm…

Zu helfen wusste ich mir übrigens auch bei der Hähnchenbrust, Kinners! Geschmeidige Überleitung, was?

Einfach nur in der Pfanne braten, war mir zu langweilig. Also hab ich mal ein bisserl im Netz gestöbert und bin auf folgende Zubereitungsform gestoßen. Hähnchenbrust mit Zitrone. Lecker mariniert. War wirklich eine Wucht zum Risotto!

Schönen Sonntag, ne?

Eure Bine

Rezept: Hähnchenbrust im Backofen

Rezept: Spargelrisotto