Schneckschen, ich hatte mich in meinem gestrigen Artikel kurz erkundigt, ob Ihr an einem kleinen Erlebnis interessiert seid, welches den spanischen und viel besungenen Namen „La Cucaracha“ trägt, ne?

Die Ausbeute an Antworten war, lasst es mich so ausdrücken, eher spärlicher Natur.

Was ich nicht weiter schlimm finde und mich auch nicht wirklich irritiert. Ich erwarte niemals etwas von meinen Lesern und hinterfrage mich selbst eher manchmal kritisch, ob ich nicht vielleicht doch oft zuviele Fragen in einem einzigen Post stelle und Euch damit überfordere…😂😂😂

Seht es mir nach, ich bin noch in der absoluten Blogger-Lernphase und werde mich, Stück für Stück, verbessern. Wie dem auch sei, die liebe Conny und unsere Mäggi äußerten sich sehr interessiert und wollten die Story aus unserem Urlaub lesen.

Ein nein und geh mich wech mit dem Mist, wurde nicht gepostet. Bedeutet für mich: “Hau rein Bine, Du passt eh in keine Schublade und über die Phase des öffentlichen Blamierens bist Du längst hinaus!” 😂😂😂

Nun gut, ich gebe zu, solche Anekdoten sind wahrlich weniger auf Foodblogs zu finden. Ist mir aber irgendwie volle Lotte egal. Ich weiß, dass meine Leser, die regelmäßig mitlesen, schon recht hart gesotten sind, so erklärt sich auch meine tägliche Unbefangenheit, ne? 😛

Genug des Vorgeplänkels!

Es war einmal vor langer Zeit, da verbrachten wir einen wunderbaren Urlaub auf der drittgrößten der Kanarischen Inseln. Gran Canaria.

Ich hatte Ralf im Vorfeld schon etwas besorgt auf die netten Tierchen angesprochen, die gern häufig mal in spanischen Gefilden anzutreffen sind.

Er war somit früh informiert, dass ich Kakerlaken nicht besonders kuschelig finde und versicherte mir vertrauenswürdig und zudem mit dem Brustton der Überzeugung: “Ach Schatz, nur keine Panik! Diese possierlichen kleinen Tierchen tun Dir nix. Die haben doch mehr Angst vor DIR als Du vor ihnen. Und außerdem, das weiß ich ganz genau, krabbeln die nicht ins Bett..”

Da Ralf die Insel schon von einige Urlauben zuvor kannte, vertraute ich ihm blind. Außerdem war ich frisch verliebt. Rosarote Brille und so, woll?

😍😍😍

Die letzte Nacht unsere Urlaubes brach an und wir legten uns frühzeitig schlafen, da der Flieger am nächsten Morgen direkt um sieben Uhr in die Luft gehen sollte.

Gegen ein Uhr mitten in der Nacht wachte ich auf.

War es ein Traum?

Oder war es der stärker gewordene Wind, der durch das geöffnete Fenster blies?

Mitnichten Kinners, irgendetwas krabbelte an meiner Wade entlang. Nach einer gezielt abschüttelnden Bewegung war es einige Sekunden still. Mein ganz Körper war in der total sensibilisierten Hab-Acht-Stellung.

Kennt Ihr, ne?

Doch dann bemerkte ich, ganz bewusst, dass etwas an meinem Oberschenkel entlang lief. Schlagartig wurde mir klar: Nein, DAS ist KEIN Traum! DAS ist KNALLHARTE REALITÄT! 😱

Etwas hektischer bewegte ich meine Beine und meine Hände fuhren im Dunklen über das Bettlaken. Nachdem ich sekundenlang wie erstarrt da la, entschied ich mich, Ralf zu wecken.

Ganz leise sagte ich: “Raahalf, ich glaub’ ich hab ein Viech im Bett!”

Ralf war auf der Stelle hellwach. Sofort schaltete er das Licht an und ging unerschrocken an meine Bettseite um das Tier zur Strecke zu bringen.

Wir entdeckten nach einer kurzen Zeit einen kleinen, aber unheimlich schnellen Käfer, der mit Hilfe eines Badelatschens seine letzte Ruhe fand.

Autsch! 😨

Beruhigt legten wir uns wieder hin und löschten das Licht. Einige Sekunden vergingen und plötzlich zuckte es heftig neben mir.

Ralf sprang, wie von einer Tarantel gestochen auf mit den Worten: “Bah, watt is datt denn? Jetzt ist MIR watt über die Beine gekrabbelt!” Wir knipsten erneut das Licht an und fanden am Fußende, zwischen den unschuldig weißen Bettlaken eine Kakerlake mit angsterfülltem Blick. Ralf lief schnurstracks in die Küche um ein Glas zu besorgen. Er setzte gezielt an und stülpte das Glas mit einer einzigen fließenden Bewegung über die Kakerlake.

Wir nannten sie Joe.

Joe wurde nun mit Hilfe des laminierten Hotel-Informationsblattes, welches Ralf unter seine verdammt langen und etwas ekelig behaarten Beinchen schob, vorsichtig in das Senfglas gehoben.

Gut, dass diese Tierchen kein Fell haben. Vor lauter Angst hätten Joe sicherlich die Haare zu Berge gestanden.

Nachdem wir ihn ausgiebig betrachtet hatten, gaben wir ihm seine Freiheit zurück. Irgendwie verlor Joe durch diese intensive Betrachtung für mich an Schrecken.

Für Ralf offensichtlich eher weniger, wie ich anschließend feststellen mußte…

Er erzählte noch viele Jahre später, in gemütlicher Runde, wie er dieses riesige Biest zur Strecke gebracht hatte und wie gefährlich diese Aktion tatsächlich gewesen sei.

Ja, seinen Erzählungen nach zu urteilen, war Joe ungefähr zwei Meter groß und mindestens sechzig Kilogramm schwer. Mit jedem Jahr wurde das Monster riesiger und überdimensionaler…Urlauber-Männerlatein eben.

Ihr kennt das Schneckschen, ne?

😂😂😂

Ach, aber dafür lieben wir sie ja, unsere Helden des Alltags, oder?

Die Überleitung zum Bienenstich muss ich jetzt ja nicht erklären, ne? Ergibt sich doch nach meiner Geschichte von selbst. Soviel Fantasie traue ich jedem Einzelnen von Euch zu.

Ich finde sowieso, dass die meisten Schreiberlinge ihren Lesern echt viel zu wenig zutrauen. Ich dagegen nicht, weil ich ganz genau weiß, wie Ihr drauf seid!

Es macht tierisch Spaß mit Euch. Danke!

Eure Bine

Rezept: Thermomix TM5 Grundkochbuch