Mädels, tagchen!

Wir müssen uns noch einmal kurz über diese kohlenhydratarme Ernährungsform Low Carb unterhalten. Ihr habt sicher schon längst bemerkt, dass ich mich unglaublich schwer tue, derartige Rezepte auszuprobieren.

Es ist wirklich fantastisch, bei wie vielen abnehmwilligen Menschen das offensichtlich hervorragend funktioniert. Glaubt mir, ich wünschte, mir würde es auch so gehen. Aber, auch in der Frage des gezielten Abspeckens, gibt es ja bisher leider keine einheitlich flächendeckende Lösung, die für jeden Menschen nachhaltig gleich viel Erfolg verspricht.

Stichwort: Individualität nochmal, woll?

Ich erinnere mich noch an eine Zeit, da war ich Anfang zwanzig und in der Ausbildung. Zum ersten Mal total ernsthaft auf dem Abnehmtrip. Innerhalb von einem dreiviertel Jahr waren ruckizucki fünfzehn Kilo runter.

Okay, ich bevorzugte damals eine ungesunde Radikal-Diät und habe, so gut wie gar nix mehr gegessen. Was wiederum meinem Zwiebel-Portmonee (immer wenn ich reinguckte, musste ich heulen…) in dieser Phase sehr gut tat. Für irgendwelche Pülverkes oder spezielle Diäten hätte ich damals sowieso keine Kohle gehabt….

Aus heutiger Sicht war diese Nulldiät aber vollkommen hirnverbrand. Saublöd! Selbst an Getränken habe ich in dieser Zeit gespart. Nach einem Glas Wasser hätte die Waage ja zehn Gramm Gewicht zuviel anzeigen können. Kinners, ich kann doch nicht ganz dicht gewesen sein.

Aber nü, watt tat man nicht allet für datt hübsche Sommerfigürken. Die Hauptsache war: die Pfunde purzelten so schnell wie möglich. Die Gesundheit war mir dabei ziemlich egal. Verrückt…

Und jetzt komme ich zum Punkt meiner Erzählung. Am Morgen aß ich immer ein Knäckebrot mit Hüttenkäse, den Cottage Cheese. Ihr kennt ihn alle, diesen körnigen Frischkäse. Natürlich mit nix anderem zusätzlich drauf. Einfach pur. Ich schwärmte meiner Kollegin extrem begeistert vor, wie köstlich dieser Käse doch auf meinem lockerleichtem Knäckebrot sei. Auf 100 Gramm nur 81 Kalorien. Fettarmer und eiweißreicher gings ja kaum noch.

Der blanke Wahnsinn! Und soooooo lecker!!!

Jo, genau so war das. Aber jetzt mal hier unter uns Pastorentöchtern: Er schmeckte einfach scheiße! Ich hatte nur Kohldampf bis unter beide Arme..

T’schuldigung. Aber dieser Ausdruck trifft es einfach sowatt mit Schmackes auf den Punkt. Und was lernte ich damals für mich daraus? Etwas gar nicht so Unwichtiges:

Der gemeine Homo sapiens ist sehr wohl geschickt in der Lage, sich selbst mental in eine Art, ich nenne es jetzt mal gehirnwäschemäßigen Trancezustand, zu versetzen. Die Realität und auch die Geschmacksnerven können einwandfrei vom Gehirn manipuliert werden. Mädels, ich bin der lebende Beweis für diese Theorie.

Und genau DAS, meine Lieben, ist heute mein persönliches Problem mit Low Carb. Man könnte auch sagen: ich weiß einfach zuviel!

In den letzten Monaten habe ich eine Handvoll Gerichte getestet und war jedesmal vollständig ernüchtert. Ich habe für mich den Eindruck, man muss an diese Form der Ernährung glauben. Dann funktioniert’s! Ähnlich wie bei einer Hypnose. Wennste nicht bereit und offen bist, funzt sie auch nicht. Man ist sonst zu kritisch. Geschmacklich zu kritisch in diesem Fall.

Kinners, ährlisch, immer wieder starte ich neue theoretische Versuche mit Low Carb. Wenn ich mir dann aber die Zutatenliste anschaue, vergeht mir oft die Lust es auszuprobieren. Ne, schmecken muss ett für mich. Ne. Ne. Ne. Dann lieber weniger essen, aber bitte genau das, was meinen Gaumen so herrlich kitzelt!

Ist ja nicht zuletzt auch eine Sache der zugeführten Menge an Lebensmitteln. Am Ende isses dann doch ausgewogener. Der Magen wird kleiner, der Hunger von allein weniger. Für mich immer noch die zielführendste Strategie überhaupt. Mit der ich übrigens in den letzten Monaten fünf Kilo abgenommen habe. Trotz der ganzen Leckereien, die ich hier vorgestellt habe! Gut, woll? *ganzfürchterlichstolzguck*

Wie gesagt, das gilt natürlich nur für mich! Ich freue mich für jeden, der es mit Low Carb hinbekommt und voll drauf steht. Es sei ihm von Herzen gegönnt. Ich selbst kriegs aber eben am allerbesten mit leckerem Essen hin. FdH heißt mein Zaubersatz. Friss die Hälfte. Heißhungerattacken habe ich nie. Esse ja auch alles, worauf ich Bock habe. Nur eben spärlich.

Wie bei dieser neuen göttlichen Kreation aus dem Hause Bines Thermi-Welt. Ein Probierhäppchen reichte vollkommen aus, um Euch jetzt mitzuteilen: datt Faltenbrot is der Hammer und perfekt für Euren nächsten Grillabend. Ich hätte das halbe Brot auffuttern können, habs mir aber verkniffen. Wir wollen ja jetzt nicht übermütig werden, ein paar Kilos müssen noch runter, ne?

Glaubt mir, Eure Gäste werden es Euch aus den Händen reißen, wie meine Kollegen mir erst gestern. Versprochen! Es blieb tatsächlich kein einziges Krümelchen mehr übrig. Das spricht dann immer für sich, woll?

Binekens Tomaten/Käse-Faltenbrot

Zutaten Soße:
1 Zwiebel
1 Knoblauchzehe
2 EL Natives Olivenöl
500 g passierte Tomaten
30 g Tomatenmark
½ TL Zucker
¼ TL Pfeffer
1 TL Salz
½ TL Paprika edelsüß
1 EL Italienische Kräuter
1 TL Klare Suppe von Seitenbacher
etwas Chili

geraspelter Edamer nach Geschmack

Zutaten Teig:
350 g lauwarmes Wasser
1 Würfel Hefe
700 g Mehl Type 405
4 EL Natives Olivenöl
2 TL Salz
½ TL Zucker

Zubereitung:
Soße: Zwiebel vierteln, Knoblauchzehe schälen und in den Mixtopf geben. 4 Sekunden/Stufe 5. Mit dem Spatel wieder runterschieben, Olivenöl dazugeben und 3 Minuten/Varoma/Stufe 1. Danach passierte Tomaten, Tomatenmark und die Gewürze zugeben und 6 Minuten/100Grad/Stufe 1 köcheln lassen. Tomatensoße kalt stellen.

Teig: Wasser und Hefe in den Mixtopf geben. 2 Min/37Grad/Stufe 2. Anschließend die restlichen Zutaten zugeben und alles zusammen 3,5 Minuten/Brotstufe. Teig zu einem Rechteck ausrollen. Wenn möglich. 😉 Mit der Tomatensoße bestreichen, den geraspelten Edamer darauf verteilen und etwas Chilipulver drüberstreuen.

Fünf Zentimeter breite Streifen schneiden und zieharmonikamäßig zusammenlegen und hochkant in die Backform geben. Ich hatte eine 28er Springform bei der Menge. Den Backofen bitte auf 200 Grad vorheizen. Ober-/Unterhitze. Das Faltenbrot final 35 Minuten backen.

Schönes Wochenende, machts Euch gemütlich draußen! Die Sonne soll wieder scheinen! Ran an den Grill!

Eure Bine