So. Sonntag Leute. Haben wir das Wochenende auch so gut wie geschafft. War ja mal wieder ein Klacks, oder? Zwei Tage arbeiten kommt mir komischerweise immer länger vor…

Zum Sonntagsnachmittagskaffee habe ich heute mal wieder ein fantastisch saftiges Zitronen-Küchelchen anzubieten. Extrem lecker. Ungelogen.

Sagt mal, nochmal kurz zu den Rezepten unserer Großmütter. Steht Ihr eigentlich auch so auf die alten Aufzeichnungen die von unseren Omis stammen?

Uralte Rezepte sind mein absolutes Steckenpferd. Da fahre ich voll drauf ab und habe mich bisher noch nicht wirklich angeschmiert. Egal was ich gekostet habe. Mmmh. Alles unglaublich gut. Ohne Ausnahme. Allein die Namen sind doch schon zum anbeißen…

Kohlrouladen nach Omas Art. Omas Osterzopf oder Omas Vanillegrießbrei mit heißen Rumkirschen. Steckrüben nach Omas Rezept. Omas Graupensuppe mit Beinscheibe. Stachelbeer-Baiser-Lieblingstorte von Oma Sigrid. Oma Hannas Mandelbrot.

Diese liebevolle Bezeichnung einer Großmutter im Titel ist für mich grundsätzlich ein Garant der guten Küche. Für Euch auch?

Als Kind hab ich liebend gern in den vergilbten Koch- und Backbuchseiten meine Oma geblättert. Fein säuberlich hatte sie dort ihre Schätze in gestochen scharfer Altdeutscher Schrift vermerkt.

Meistens fielen mir beim Stöbern schon die beschriebenen losen Seiten oder auch schon mal leere knallgelbe Dr. Oetker Vanillezuckerpäckchen entgegen, auf deren Rückseite eine Backanleitung für einen Hefezopf abgedruckt war. Fette Mehl- und Speiseölflecken rundeten das Bild dann optisch perfekt ab. So müssen gute Backbücher für mich aussehen und nicht anders.

Ach jau, bei der Gelegenheit hab ich noch ein kleines Anekdötchen aus Bines Leben für Euch in petto. Mögt Ihr? Jut, dann einfach weiterlesen, woll?

Vorgestern haben wir mal wieder eine schöne Fahrradtour unternommen und kamen an einem kleinen schnuckeligen Landcafé vorbei. Da mussten wir natürlich einkehren. Versteht sich von selbst.

Die Lage idyllisch und die Sitzgelegenheiten draußen aufs Gemütlichste drapiert. Kleine gestickte Kissen waren überall auf den Stühlen platziert. Herzallerliebst. Wie bei Omma eben.

Auf den Tischen hübsche Deckchen und bunte Kerzen. Romantischer kann es eigentlich nicht sein, wenn der Gatte nicht mal wieder einen hätte raushauen müssen.

Neben uns ein Aufsteller mit der handgeschriebenen Information „Kuchen aus Ommas Backstube“.

Ralf liest die Zeile auf der Schiefertafel und flüstert mir zu: „Du sach mal, watt machen die eigentlich, wenn Omma mal tot ist?“

Ne Mädels. Der Mann versteht es meisterhaft die romantischste Stimmung auf Schlag zu killen, was?

Soderle. Und nun flugs in die Küche mit Euch den Teig fürs bombastische Zitronenküchle anrühren. Ihr seid ja nicht zum Spaß hier und die Zutaten habt Ihr ganz bestimmt alle im Haus.

Wette machen?

Dieser Kastenkuchen ist wirklich einmalig, auch wenn er nicht vonne Omma is, sondern vonne Mama_Mil, woll? Der rutscht auch ohne Käffchen wie nix…

Pfürti…Eure Bine

Rezept: Saftiger Zitronenkuchen