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Servus zusammen! 🙋‍♀️

Jetzt mal was ganz anderes…

Da kommt mein Gatte doch vor ein paar Tagen von seiner Einkaufstour zurück, zieht ganz stolz eine sauschwere Eisenpfanne aus dem Einkaufskorb und meint im Brustton der Überzeugung:

“Können wir doch bestimmt auch mal gebrauchen Schatz, war im Angebot…”

Ein klitzekleines bisschen kam ich mir schon vor wie in Loriots
“Papa ante Portas”.

🙈🙈🙈

Ihr erinnert Euch sicher noch an Herrn Lohse, seines Zeichens Einkaufsleiter bei einem Röhrenproduzenten, ne?

So in etwa müsst Ihr Euch die Szenerie in Bochum vorstellen.

Nur ohne stapelweise Senfpaletten, aber dafür mit preiswerter Eisenpfanne, woll?

😆😆😆

Na prima, da hatte ich ja im Handumdrehen wieder richtig watt anner Backe, woll? Von Null auf Hundert in drei Sekunden. 😅

Irgendwo im Hinterkopf saßen noch Informationen, dass man eine Eisenpfanne sehr gut für Kurzgebratenes wie Steaks, Lamm- bzw. Schweinekoteletts und festere Fischsorten auf dem Grill einsetzen kann.

Oder aber auch perfekt für krosse Bratkartoffeln, Pizza, Grilltomaten, grüne Bohnen, gegrillte Zucchini, gefüllte Champignons, Shakshuka, Hackbällchen. Sogar ein leckerer Kaiserschmarrn soll darin hervorragend funktionieren.

Mmmh! Nicht so übel, woll? 😋

Diese Art von Pfannen haben zudem noch den Vorteil unkaputtbar zu sein und besitzen eine hervorragende Hitze-Leitfähigkeit.

Das Bratgut, vor allen Dingen Fleisch, bleibt saftig und Liebhaber der krossen Kruste und aromatischen Röststoffen, kommen hier voll und ganz auf ihre Kosten.

Kurze Frage: Wer von Euch hat denn eine Eisenpfanne im Einsatz und wozu nutzt Ihr sie denn so?

Eine uralte Eisenpfanne hatte übrigens auch mein Vater damals. Das gute Stück war ein Erbstück von seiner Mutter. Ergo meiner Oma. 🤪

Leute, bessere Bratkartoffeln habe ich nie wieder in meinem Leben gegessen! Ich schwör!

Diese, später pechschwarze Pfanne, hat nach erstem Gebrauch auch nie wieder einen Tropfen Spülmittel gesehen. Sie wurde einfach mit Zeitungspapier ausgeputzt und wieder in die Vorratskammer zurückgestellt. Bis zur nächsten göttlichen Schlemmer-Aktion.

Meine wunderschöne Kindheitserinnerung war nicht zuletzt DER entscheidende Beweggrund, warum ich auf Schlag hellhörig wurde bei diesem Superschnäppchen.

Bratkartoffeln! 🤤🤤🤤

Aber, da war doch noch was anderes?

War es nicht auch ganz schön Gewerk, bevor man so eine Eisenpfanne erstmalig einsetzen konnte?

Mein Vater erzählte früher mal beiläufig davon, wie seine Mutter das Prozedere durchgeführt hatte.

Leider erinnere ich mich nicht mehr an genaue Einzelheiten, ich war damals eine umtriebige Jugendliche und hatte andere Dinge im Fokus als die erste Behandlung von Bratpfannen. Verständlicherweise.

Ich weiß nur noch: Man musste sie unbedingt, vor dem ersten Gebrauch, richtig einbrennen.

Aber wie nur? 🤔

Fragen über Fragen, und dann gings wieder los mit der Recherche in Bochum.

Auf einschlägigen Seiten fand ich mehrfach den Tipp, dass man drei Hände voll Kartoffelschalen und Salz zum Einbrennen nehmen sollte.

Bei dieser Technik werden die Schalen bis zur Unkenntlichkeit verbrannt.

Ergo – komplett schwarz!

Das war dann wohl mal wieder die schnöde Theorie, aber, Ihr wisst ja, ich bin, im Grunde meines Herzens eher die Praktikerin.

Handwerker-Familie, Ihr erinnert Euch? 🤪

Daher sah ich mich schon in meiner überbordenden Fantasie, schimpfend wie ein Rohrspatz, auf dem Balkon rumwurschteln.

Unsere Nachbarn waren ebenfalls not amused beim Geruch der verkokelten Kartoffelschalen und der Qualm wurde unerträglich und zog in jede Ritze der Wohnung. 😰

Nein, diese Art des Eisenpfannen-Einbrennens
konnte ich mir jetzt für uns mal überhaupt gar nicht vorstellen.

Also suchte ich weiter nach einer etwas praktikableren Lösung und stieß auf ein für mich sehr interessantes Video von Grillblitz.

Ob der Hauptakteur in diesem Video jetzt DER FACHMANN ist, weiß ich nicht. Aber seine Art die Geschichte zu erklären, gefiel mir.

Souverän, verständlich, und, was ja nicht unwichtig ist, mit nur wenigen Hilfsmitteln erklärte der Mann seine bevorzugte Vorgehensweise.

Dazu wurde nur Leinöl und Küchenpapier benötigt. Dieses besondere Öl sollte sich sehr gut zum Einbrennen eignen. Wurde zumindest so erklärt. Und Leinöl hatte ich sowieso da. Ach, wie praktisch! 😬

Andere Stimmen im Netz behaupteten dagegen, dass sich das Leinöl zum Einbrennen einer Eisenpfanne so gar nicht eignet. Zig Gründe wurden dagegen aufgeführt.

Wem sollte man da vertrauen?

Also, ich hab da mal wieder meinem Gefühl vertraut.

Ob das aber so gut war? 😅

Ach Kinners, das Thema scheint eh eine Glaubenssache zu sein, woll? Jeder selbsternannte “Öxperte” verteidigt vehement seine Ansicht.

Selbstverständlich habe ich mich in Folge exakt an die Vorgaben im Video gehalten. Wenn das Projekt in die Hose gehen muss, sollte es wenigstens nicht an mir liegen, woll? 🤡

Ob es mir nun final gelungen ist, die erste Patina mit diesen bescheidenen Mitteln zu erzeugen?

Oder ist das allererste Grillgut tierisch angebacken und ich musste es zum Schluss elendig lange aus der Grillpfanne kratzen?

Habe ich möglicherweise nach einem katastrophalen Ergebnis die Pfanne im hohen Bogen direkt in die Mülltonne gekloppt?

Das, und vieles mehr, erzähle ich Euch dann die Tage, woll?

😬🤣🤣🤣

Schönes Wochenende zusammen!

Tüskes, Eure Bine

Rezept: Leinöl und Küchenpapier 🙈