Moin zusammen!

Alle da? Okay, dann leg ich mal wieder los! 😉

Kinners, ich hab hin und her überlegt, ob ich Euch tatsächlich von unserem Katastrophentag in der letzten Woche erzählen soll. Habe mich dann aber entschlossen Euch doch daran teilhaben zu lassen. Ach Mädels, es ist doch mit uns wie in einer richtig vorbildlichen Ehe: In guten als auch in schlechten Zeiten, woll? 

Ihr denkt jetzt ganz bestimmt: “Ach ja, logisch, war ja gerade erst Freitag, der Dreizehnte! Da ist der Bine bestimmt irgendwas passiert…”

Nee, Schneckschen. DAS wäre ja ZU einfach für uns. Meine Tochter und ich, ne? WIR haben jetzt einen ganz EIGENEN Unglückstag.

Exakt eine Woche vorher war nämlich schon unser Tag des Grauens. Ich habe übrigens die offizielle Erlaubnis von ihr hier mal fein aus unserem privaten Nähkästchen zu plaudern, woll?

Sie meinte am späten Abend dieses besagten Freitags, dem Sechsten, sehr großzügig: “Mutti, wennste DAS ALLES jetzt in Deinem Blog veröffentlichen willst, meinen Segen haste!”

Gut, dann mach ich das jetzt einfach mal frech. Die Story ist auch viel zu gut, als dass ich sie für immer geheim und verschlossen für die Nachwelt in unseren Familie-Annalen untergehen lassen sollte!

Ich mußte mich aber erst einmal ein paar Tage sammeln und meine Gedanken und Erlebnisse strukturieren. Es war einfach zuviel, was alles geschehen ist… 😉

Es fing direkt morgens um sechs Uhr bei mir schon an. Ich werde wach und habe heftige Ohrenschmerzen. Mist. Aber hilft ja nix. Ergo sitze ich schon eineinhalb Stunden später, noch vor der Arbeit, brav bei meinen Lieblings-HNO. Da gibts dann regelmäßig zu diesem Anlass so ein schreckliches Antibiotikumläppchen ins Ohr.

Boah, temporär einohrig taub ist echt voll unangenehm. Aber Pech kann man das jetzt noch nicht wirklich nennen, gell? Vielleicht eher so etwas wie ein düsterer Vorbote an diesem Tag oder sowatt ähnliches…

Mit einer Minute Verspätung sitze ich dann doch fast pünktlich an meinem Arbeitsplatz. Na, hat ja doch noch alles gut geklappt. Der Tag kann kommen. YEAH!

Während meiner Arbeitzeit passiert nix Besonderes und ich mache mich am Nachmittag auf zu meiner Tochter. Wir wollen in Recklinghausen ins “Hans im Glück” einen lecker Burger essen.

Im Auto quatschen wir noch so angeregt und plötzlich meint sie etwas erschrocken zu mir: “Du Mutti? Kann es sein, dass Du gerade volle Lotte über ein Stoppschild gebrettert bist?”

Watt? Wie? Wo? Stoppschild? Leute, mir sind wirklich schon einige Fehler im Straßenverkehr unterlaufen, aber DAS in der Tat noch nicht. Da hab ich tatsächlich Premiere. Oh mein Gott, was hätte da alles passieren können? Darf ich gar nicht drüber nachdenken. Wenn da ein Auto in diesem Moment gekommen wäre? Jessesmariaundjosef, dann würden wir hier heute nicht mehr so gemütlich beieinander sitzen… 🙁

Naja, ist ja nochmal gut gegangen. Datt Glück is mit die Doofen, so hieß der Spruch doch, ne? 😉

Puh, ne Leute, um so alt wie ich überhaupt werden zu können, muss man echt verdammt viel Massel und einen super Schutzengel haben, der verdammt auf zack ist. Dieser Knochenjob kann zuweilen echt in Schwerstarbeit bei mir ausarten. Ach ja, by the way, darf ich vorstellen? Schutzengel Clarence? Datt is meine Fanbase. Fanbase? Datt ist Clarence, woll?

Etwa eine Viertelstunde später nehme ich dann fast noch einem anderen Autofahrer mit Schmackes die Vorfahrt. Ihr kennt diese roten Dreiecksschilder mit dem dicken fetten Kreuz in der Mitte, die da offiziell lauten “Kreuzung oder Einmündung mit Vorfahr von rechts”, ne? Jau, ich weiß. Rechts vor links.

Warum ich wie eine Wildsau gefahren bin, als wenn ich eine eingebaute Vorfahrt gehabt hätte, ich hab echt absolut keinen blassen Schimmer. Ist eigentlich so gar nicht meine Art. Offensichtlich war ich wenig geläutert von der nicht ungefährlichen Stoppschild-Situation kurz vorher und fühle mich unverwundbar. Schätze ich. Anders kann ich mir sowatt Hirnverbranntes echt nicht erklären. Na gottseidank hatte Clarence grad keine Mittagspause. Puh, nochmal Schwein gehabt!

Beim Essen ist uns grad mal nix passiert. Weder haben wir uns mit der Gabel ins Auge gestochen, noch ist uns das Messer runterflogen und hat unseren dicken Zeh aufgespießt.

Na, geht doch! Jetzt gehts aufwärts, oder?

Nach dem Essen gibts noch fix ne Runde Powershoppen und dann wieder ab nach Hause. Eigentlich war es nicht geplant, dass ich bei ihr übernachte, aber dann entscheide ich mich doch noch spontan bei ihr zu bleiben. Nur kurz noch flott nach Kaufland eine Zahnbürste und watt fürs Frühstück besorgen und dann kann der gemütliche Abend beginnen. MEGA!

Meine Tochter: “Mutti, kann ich fahren?” Na klar. Der Schlüssel wechselt kurzerhand den Besitzer und los gehts.

Wir kommen vom Einkaufen zurück und sie will hinter dem Haus auf dem Hof parken. Da stehen blöderweise eine Menge Leute rum und es ist kein Parkplatz mehr frei. Denke noch so doof bei mir: “Huch, ein bisken arg weit links, könnte knapp werden beim Rückwärtsfahren mit den Mülltonnen an der Seite…”

Jo. War final dann nicht an den Mülltonnen knapp, sondern an den Blumenrabatten aus Stein, die sich dummerweise zwischen den Mülltonnen ganz unten versteckt haben und total bescheuert locker zwanzig Zentimeter vorstanden…

Bah, böse Steinrabatten, die pösen Puben, die!

Die Teile konnte man echt nicht sehen…Knirsch, Knartsch. Oh. Blöd. Auto putt.

Ach Mädels, DAS war gar nicht das Schlimmste. Viel heftiger fand ich die Reaktion meiner Tochter. Sie war einfach untröstlich. Ach, die Arme. Ihr allererster kleiner Unfall. Hab locker zwei Stunden gebraucht um datt Kind mental wieder aufzupeppeln. Ich finde ja Mädels, so ein Stoppschild einfach mal übermähen, ist doch viel heftiger als so ein kleiner Ditsch, oder?

Und ICH mach mir doch auch keinen Kopp wegen so einem Scheiß, oder?

“Ne Mutti, ich fahr NIE WIEDER Auto”, war noch eine der harmlosesten Aussagen nach ihrem kleinen Crash. “Jo”, hab ich dann trocken geantwortet, “und wenn nun jeder, der mal so einen winzigen Unfall gebaut hat NIE NIE NIE wieder Auto fahren würde, dann wäre zumindest unsere katastrophale Staustrecke, die elende A40 hier im Pott, unser guter alter Ruhrschnellweg, endlich mal wirklich so schnell, wie sein Name uns seit Jahrzehnten verspricht. Ne, wassn Quatsch. Jetzt erst recht! Voll normal, das passiert jedem Autofahrer irgendwann einmal. Dem einen früher, dem anderen später!”

Na, final hab ich es dann geschafft, sie dann doch wieder zum Lachen zu bringen.

Ich gestehe: Mit einem klitzekleinen Trick. Hab die etwas lose Stelle am Spoiler notdürftig mit Gewebeband zugeklebt und oben drauf noch zwei echt hübsche sterile weiße Pflaster geklebt.

Mein Auto hat schließlich Aua, ne? Klar, gepustet hab ich vorher auch! Logisch!

Da  hat sie dann endlich auch wieder gelacht.

Na, geht doch! Gewusst wie. Ersthelfer-Fortbildung sei dank.

Übrigens, der KFZ-Mechaniker, der den Schaden begutachtet hat, fand meinen Verband wohl auch recht lustig und hat gemeint. “Och ne, wie süüüß ist DAS denn jetzt? Den hatte ich auch noch nicht in meiner Karriere! Einfach genial!”

Ja Mädels, ich weiß schon sehr genau, wie ich auch netten Auto-Lackierern nachhaltig in Erinnerung bleibe, woll?

Ihr meint nun, das wäre jetzt schon das Ende unsere gemeinschaftlichen Pechtages gewesen? Nö. Weit gefehlt. Einen habbich noch.

Gehe am Abend ins Bad um mir die Zähne zu putzen und lege meine Brille auf den Toilettendeckel. Ja, ich weiß, soll man ja auch nicht machen. Steht in jeder Wie-behandele-ich-meine-zerbrechliche-Brille-Fibel. Meine Tochter kommt rein und eh ich noch was sagen kann, ist es auch schon wieder passiert.

Sie steht wie in Zeitlupe wieder auf und sagt, völlig verzweifelt: “Ne, ne? Jetzt hab ich Dir nicht auch noch Deine Brille kaputt gemacht, oder?” 

Ach ne, kaputt gemacht kann man das jetzt nicht nennen. Die Gläser waren noch heil. Nur die Halterung für die Bügel war etwas arg ramponiert.  Ach, mehr wars doch gar nicht! Kein Problem! 🙂

An diesem Abend kommen wir, wie Ihr Euch sicherlich vorstellen könnt, so gar nicht mehr zur Ruhe. Gegen drei Uhr in der Nacht fangen wir dann auch noch an den vergangenen Tag Revue passieren zu lassen. Es gab dann noch ein paar Kleinigkeiten wie mehrfach heftig den Kopf stoßen und Lampenschirme beim Putzen umschmeissen, sodass sie in tausend Teile zerspringen, die ich jetzt nicht weiter auszuschmücken möchte.

DAS würde heute zu sehr den Rahmen sprengen. Außerdem waren das eh nur Kinkerlitzchen und nicht der Rede wert, ne?

Als wir zusammen gemütlich auf der Couch liegen fangen wir dann beide an gemeinsam aufzuzählen, was uns an nur einem einzigen Tag so alles widerfahren ist.

Als wir bei Punkt ZWÖLF angekommen sind, gibts echt kein Halten mehr und wir bekommen den totalen Lachflash.

Mädels, es gibt Momente im Leben, da kann man sich zwischen Lachen oder Weinen entscheiden. Ich entscheide mich dann immer gerne fürs Lachen. Wenn es so eben noch geht.

Das gibts doch alles gar nicht, oder? Hattet Ihr auch mal so einen verrückten Tag? Erzählt mal…*binewillallesvoneuchwissen* 😉

Und damit MIR jetzt nicht so langweilig beim Warten auf EURE Geschichten wird, erzähl ich nochmal fix watt für ein extrem gutes Gericht ich die Tage hatte. Pasta mit Garnelen in einem hammerleckeren Zucchini-Möhren-Tomatensößken. Watt für ein göttliches Zeugs. Wieder mal eine Wucht in Tüten. Glaubt mir. Ich erzähl echt kein Quatsch! 😉
 

Das ist ja mal wieder der absolute Bringer. Ich habe tatsächlich extra wegen dieses Rezeptes eine ganze Flasche Cognac gekauft.

Hatte ja gehofft, die gibts in so kleinen Flachmännern käuflich zu erwerben. War aber nicht.

Egal. So wie ich uns kenne, geht datt Fläschken hier in den nächsten Wochen auch wech wie warme Semmel. Wir spucken ja wahrlich nicht rein, in einen guten Tropfen, woll?

Eure Bine

Rezept: Pasta mit Garnelen in Zucchini-Möhren-Tomatensoße